Nun ist sie also fertiggestellt, die Haupttribüne des Stadions der Lilien und damit auch der gesamte Stadionumbau. Jene Sportarena, ab 1919 erbaut und seit 1921 Spielstätte der Lilien, hat viele bewegte Zeiten mit vielen Höhen und Tiefen hinter sich genauso wie der Verein selbst. Am Ende hat der Umbau vielleicht etwas länger gedauert als geplant. Auf der anderen Seite passen der Abschluss und das damit verbundene modernisierte und glanzvolle Stadion in die Zeit. Denn schließlich hält sich der Zweitligist seit Wochen schon auf den Aufstiegsplätzen. Ob am Ende die Rückkehr ins Oberhaus gelingt, wird sich zeigen. Die Chancen stehen zumindest gut.
,,Identifikation zu schaffen", ist ein wichtiges Anliegen des Trainers Torsten Lieberknecht, wie er an verschiedenen Stellen gesagt und der die Lilien wieder auf die Erfolgsspur gebracht hat. Das passt auch zum Merck-Stadion am Böllenfalltor, so der ausführliche Name, das für die Fans als „Sehnsuchtsort", wie es einst in dieser Zeitung hieß, und Wohnzimmer dient - auch in seiner modernisierten Form.
Ganz offiziell sportlich wurden Umbau und die Fertigstellung bereits am 17. Dezember des vergangenen Jahres zelebriert, obgleich da noch ein paar Handgriffe und Baumaßnahmen durchgeführt werden mussten. Alle Sitz- und Stehplätze konnten genutzt werden. Zu Gast waren die Young Boys Bern. Aus gutem Grund. Denn schließlich verbindet die Vereine eine langjährige Fanfreundschaft. Dass die Lilien das Spiel 2:0 gewannen, solle weniger als Schweizer Gastgeschenk, sondern viel mehr als gutes Omen verstanden werden.
Das neue Bölle er ist vielleicht nicht so groß wie andere Stadien aber bodenständig, modern und erstligatauglich - womöglich so wie die Lilien schon bald selbst. Zu gönnen wäre es ihnen.