Abwassertechniker sorgen für die Umwelt

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Eine wirklich saubere Sache

Anhand von Laborergebnissen entscheiden Fachkräfte für Abwassertechnik, was der Bakterienmix in der Kläranlage braucht. Foto: Henning Kaiser / dpa

Mit Abwasser möchte sich eigentlich niemand genauer befassen – doch für Fachkräfte der Abwassertechnik gehört das zu den täglichen Aufgaben. Ein Klärwerk etwa ist ein komplexes System mit mechanischen, biologischen und chemischen Reinigungsstufen. Der Alltag der Abwassertechniker ist vielseitig. Sie sind draußen in der Anlage unterwegs und halten die Geräte und Instrumente instand. Die Azubis begleiten auch Pumpwerksentstörungsdienste, erklärt Astrid Hackenesch-Rump von den Berliner Wasserbetrieben. Pumpwerke leiten das Abwasser aus der Kanalisation in die Klärwerke. „Immer häufiger kommt es zum Beispiel durch Feuchttücher zu Verstopfungen“, erklärt Hackenesch-Rump. Dann müssen Abwassertechniker die Pumpe reinigen.

Hinzu kommt die Arbeit im Labor. Dort untersuchen die Fachkräfte Wasser- und Klärschlammproben nach Vorgaben des zuständigen Landesamts – Interesse an Chemie ist daher wichtig. Nur wer versteht, welche Prozesse zur Reinigung des Wassers in Gang gesetzt werden, kann regulierend eingreifen.

Vieles läuft schon digital ab: Mit dem Prozessleitsystem steuern die Fachkräfte etwa die Abläufe in der Kläranlage. IT-Kenntnisse sind also ebenfalls von Vorteil – und zwar künftig noch mehr. Die Handarbeit falle nicht weg, aber Daten richtig zu interpretieren gewinne an Bedeutung, erklärt Clivia Conrad, Leiterin der Bundesfachgruppe Wasserwirtschaft bei der Gewerkschaft Verdi.

Wichtige Voraussetzungen für den Beruf sind Kenntnisse in Chemie, gut rechnen zu können und mit Routinen klarzukommen. „Wir gucken auf die Zeugnisse, ein mittlerer Schulabschluss sollte es sein“, sagt Hackenesch-Rump. Mit viel Engagement und Interesse lasse sich zum Teil eine nicht ganz so gute Chemie- oder Physik-Note wettmachen. In den kommenden Jahren werden neue Reinigungsstufen die Klärwerke erweitern, die Fachkräfte werden mit neuen Stoffen hantieren, sagt Hackenesch-Rumps.

Täglich sehen Abwassertechniker die Ergebnisse ihrer Arbeit: Am Zulauf kommt schmutziges Abwasser an, beim Ablauf ist es so sauber, dass es zurück in die Natur fließen kann – ein wichtiger Prozess, damit Stadt und Natur für alle lebenswert bleiben. dpa 
       

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