
Alte Obstsorten liefern nicht nur gesunde, vitaminreiche Früchte zum Frischverzehr, für Säfte und Trockenobst, sie werden von Allergikern auch wesentlich besser vertragen als Neuzüchtungen aus intensivem Anbau. Wer beim Genuss des Golden Delicious aus dem Supermarkt mit schwellenden Schleimhäuten oder asthmatischen Beschwerden zu kämpfen hat, sollte – eventuell unter ärztlicher Aufsicht – einen Versuch mit unbehandelten Äpfeln heimischer Streuobstwiesen wagen, deren Allergengehalt wesentlich niedriger ist.
Ein höherer Gehalt an Polyphenolen entwickelt nach Untersuchungen der Forschungsanstalt Geisenheim eine schützende Wirkung bei Krankheiten wie Darmkrebs, Alzheimer, Rheuma oder Arthritis. Polyphenol ist der Stoff, aus dem das Knackige, Fruchtige, Säuerliche der Äpfel gemacht ist. „Die Großen Fünf“ – Golden Delicious, Braeburn, Granny Smith, Jonagold und Cox Orange – wurden für die sogenannten 70-Prozent-Leckermäulchen gezüchtet: nicht zu sauer, nicht zu herb, nicht zu kräftig. Sondern angenehm und langweilig. Und polyphenolarm. Der Gegenspieler ist der Boskoop. Er hat viel Polyphenol, und damit auch viel Charakter – man muss ihn mögen, muss ihn sich erobern.
Der BUND Lemgo hat die Frage der Apfelverträglichkeit sehr ausführlich erforscht. Demnach sind die alten Sorten Altländer Pfannkuchenapfel, Goldrenette, Freiherr von Berlepsch, Gravensteiner, Jonathan, Landsberger Renette, Minister von Hammerstein, Roter Berlepsch, Roter Boskoop, Schöner aus Boskoop, Weißer Klarapfel und Wintergoldparmäne für Allergiker gut verträglich. Zugleich entdeckte man viele für Diabetiker gut geeignete Apfelsorten: Alkmene, Champagner Renette, Gelber Edelapfel, Idared, Lanes Prinz Albert und Ontario; länger gelagerte Äpfel sind für Diabetiker besser geeignet, weil der Zuckergehalt während der Lagerung abnimmt. Marieta Hiller
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