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Mit dem eigenen Obstbaum die Apfelallergie vergessen

Goldparmäne Foto: Armin Treusch

Jeder Fünfte in den westlichen Ländern hat eine Nahrungsmittelunverträglichkeit – und es werden täglich mehr. Besonders unschön ist die Apfelallergie – heißt es doch „ein Apfel am Tag vertreibt Kummer und Plag“ oder „an apple a day keeps the doctor away“. Wie kann etwas so Gutes wie ein echter Odenwälder Apfel schädlich sein und krank machen? Keine Sorge: Die Odenwälder Äpfel sind nicht die Schuldigen! Es sind die neumodischen Geschmacklosen. Ihnen wurden die Polyphenole abgezüchtet, damit sie gefälliger schmecken. Leider entstehen dadurch häufig Allergien. Diese Erfahrung machten unzählige Freiwillige, die sich am Projekt „Allergiker helfen Allergikern“ des BUND Lemgo beteiligen. Schnell stellten sie nämlich fest, dass einige der alten einheimischen Sorten, die auf den Obstwiesen wachsen, keine Reaktion auslösten – außer einem genussvollen Aaaaah!

Mit dem eigenen Obstbaum die Apfelallergie vergessen-2
Foto: Dionisvera / Adobe Stock

Alte Obstsorten liefern nicht nur gesunde, vitaminreiche Früchte zum Frischverzehr, für Säfte und Trockenobst, sie werden von Allergikern auch wesentlich besser vertragen als Neuzüchtungen aus intensivem Anbau. Wer beim Genuss des Golden Delicious aus dem Supermarkt mit schwellenden Schleimhäuten oder asthmatischen Beschwerden zu kämpfen hat, sollte – eventuell unter ärztlicher Aufsicht – einen Versuch mit unbehandelten Äpfeln heimischer Streuobstwiesen wagen, deren Allergengehalt wesentlich niedriger ist.

Ein höherer Gehalt an Polyphenolen entwickelt nach Untersuchungen der Forschungsanstalt Geisenheim eine schützende Wirkung bei Krankheiten wie Darmkrebs, Alzheimer, Rheuma oder Arthritis. Polyphenol ist der Stoff, aus dem das Knackige, Fruchtige, Säuerliche der Äpfel gemacht ist. „Die Großen Fünf“ – Golden Delicious, Braeburn, Granny Smith, Jonagold und Cox Orange – wurden für die sogenannten 70-Prozent-Leckermäulchen gezüchtet: nicht zu sauer, nicht zu herb, nicht zu kräftig. Sondern angenehm und langweilig. Und polyphenolarm. Der Gegenspieler ist der Boskoop. Er hat viel Polyphenol, und damit auch viel Charakter – man muss ihn mögen, muss ihn sich erobern.

Der BUND Lemgo hat die Frage der Apfelverträglichkeit sehr ausführlich erforscht. Demnach sind die alten Sorten Altländer Pfannkuchenapfel, Goldrenette, Freiherr von Berlepsch, Gravensteiner, Jonathan, Landsberger Renette, Minister von Hammerstein, Roter Berlepsch, Roter Boskoop, Schöner aus Boskoop, Weißer Klarapfel und Wintergoldparmäne für Allergiker gut verträglich. Zugleich entdeckte man viele für Diabetiker gut geeignete Apfelsorten: Alkmene, Champagner Renette, Gelber Edelapfel, Idared, Lanes Prinz Albert und Ontario; länger gelagerte Äpfel sind für Diabetiker besser geeignet, weil der Zuckergehalt während der Lagerung abnimmt. Marieta Hiller

Viele nützliche Links finden Sie auf https://www.odenwaelder-apfel.de/obstwiese/wissenswertes//.

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