Traditionelles Brauchtum und Kulinarisches rund um Ostern

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Osterhase, Ostereier und Osterfeuer

Ostereier selbst färben, dazu Osterplätzchen oder einen -kranz backen sowie Haus und Garten frühlingshaft schmücken, das macht mit Kindern besonders viel Spaß. Foto: Martina Emmerich

ODENWALD. Ostern als höchstes Fest der Christen vereint viele Bräuche, die teils der christlichen Religion, teils dem heidnischen Brauchtum entstammen oder eine unbestimmte Herkunft haben.

Weit verbreitet ist beispielsweise das Osterfeuer, das nach heidnischem Brauch die Wintergeister vertreibt und den Frühling begrüßt. Es ist zudem - genau wie die Osterkerzen - ein christliches Symbol für Jesu Christi, der Licht in die Dunkelheit bringt. Palmkätzchen oder Forsythienzweige, die am Palmsonntag oder Gründonnerstag für einen Osterstrauß geschnitten und am Osterfest geschmückt werden, sind ein christlicher Brauch, der an den Einzug Jesu nach Jerusalem erinnert. Eine der wohl bekanntesten Traditionen kommt in Person des Osterhasen daher. Er soll Ostereier und viele andere süße Leckereien verstecken, welche die Kinder am Ostersonntag suchen können. Dies macht er jedoch erst seit dem 17. Jahrhundert: Früher hatte er mit dem Hahn, dem Storch, dem Fuchs oder dem Kuckuck regional allerhand Mitbewerber. Richtig populär wurde er dann zweihundert Jahre später - als Spielzeugfigur, in bebilderten Osterhasen-Büchern und in seiner wohl beliebtesten Erscheinungsform - aus Schokolade.

Es gibt auch die Annahme, dass der Osterhase auf einem Missverständnis beruhe und eigentlich ein missglücktes Osterlamm sei. Schon im Mittelalter wurde zu Ostern ein Lamm aus Teig gebacken. Da aber nicht alle Bäcker geschickte Finger hatten, sahen manche Lämmer eher wie Hasen aus. Das meist aus Rühr- oder Biskuitteig gebackene Oster-I lamm wird noch heute auf vielen Ostertischen serviert. Doch was wäre Ostern ohne bunte Ostereier? Das Ei gilt als Symbol für die Auferstehung und in vielen Religionen für neues Leben und Wiedergeburt. Gerade mit Kindern macht Eier färben großen Spaß. Dafür lassen sich gut natürliche Mittel verwenden: Spinat oder Petersilie färben grün, Rote Bete oder rote Zwiebelschalen ergeben schöne Rottöne, blau bis violett werden Eier mit Holundersaft oder Rotkohlblättern, braun durch schwarzen Tee und gelb durch Safran oder Kümmel. Etwas Essig im Wasser bringt die Farben zum Leuchten. Glänzend werden die Eier, wenn man sie zum Schluss mit Speckschwarte einreibt.

Die Eier kann man prima zu einer hessischen Spezialität weiter veredeln: Gerade am Gründonnerstag darf auf vielen Tischen die Frankfurter Grie Soß' mit Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch nicht fehlen - serviert mit Pellkartoffeln und Eiern. Am Karfreitag ist in vielen Haushalten heute noch ein fleischloses oder Fischgericht angesagt, bevor an Ostersonntag und -montag dann mit der Familie wieder richtig geschlemmt wird oder man sich zum Essen in einem der regionalen Gasthäuser oder Restaurants trifft. Auf der österlichen Speisekarte darf zumeist der klassische (Lamm-) Braten nicht fehlen. Wer Familie oder Freunde zu sich nach Hause einlädt, setzt wiederum häufig auf einen üppigen Osterbrunch. Bei gutem Wetter sind aber auch eine Wanderung und Radtour mit Osterpicknick eine gute Idee. memm

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