Erfolgskonzept der Ökomodell-Region Süd wird fortgesetzt: Speeddating zwischen Gastronomen und Landwirten

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SÜDHESSEN/PFUNGSTADT: Gesund genießen

In dritter Generation stellt Björn Prochaska den Otzberger Kräuterlikör her, für den er neue Absatzwege im Rahmen des Speeddatings sucht. Foto: Martina Emmerich
In dritter Generation stellt Björn Prochaska den Otzberger Kräuterlikör her, für den er neue Absatzwege im Rahmen des Speeddatings sucht. Foto: Martina Emmerich

SÜDHESSEN/PFUNGSTADT. Den Kunden und Gästen bio-regionale Produkte, Speisen und Getränke zu bieten und sich für gesunden Genuss stark zu machen, ist das Ziel von vielen Gastronomen und Erzeugern. Diese bringt die Ökomodell-Region Süd bei verschiedenen Anlässen immer wieder zusammen – mit dem Wunsch, dass regionale Produkte von guter (Bio-)Qualität den Weg in die heimischen Restaurants finden, sich Wertschöpfungsketten etablieren und die regionale Vermarktung dadurch gefördert wird. 

„Oftmals fehlt es einfach an einer Vernetzung“, weiß Alexandra Hilzinger, die mit ihrem Team im Rahmen des Hessentags in Pfungstadt ein Speeddating zwischen Gastronomen und Landwirten ausgerichtet hat. Daran interessiert waren im Übrigen nicht nur Biobetriebe, sondern auch konventionelle, die einen starken Fokus auf Regionalität legen. 

Engagierte junge Erzeuger, aber auch alteingesessene Betriebe sind auf der Suche nach neuen Lieferbeziehungen und kurzen Absatzwegen für ihre Produkte. „Ein Traum wäre es, wenn wir halbe Rinder direkt an einen Gastronomen oder Caterer in der Region verkaufen könnten, der diese komplett verwertet“, sagt Bettina Fay von Hundertprorind aus Mühltal. Sie weiß, dass dies in anderen Teilen Hessens funktioniert und möchte dies nun auch in Südhessen etablieren. Weitere regionale Gastronomiebetriebe für ihre Produkte zu gewinnen, die kurze Wege vom Feld bzw. der Produktion zu sich schätzen, war der Grund der äußerst vielseitigen Produzenten, die sich auf dem Hessentag vorstellten: So warben die Familie Schüttler vom Hartenauer Hof in Bickenbach mit Spargel und ihrer Beerenvielfalt, Bauer Mann aus GroßZimmern mit Geflügel aus bäuerlicher Freilandhaltung und alten Schweinerassen sowie Heiners Erben aus Groß-Umstadt/Wiebelsbach für ihren Otzberg-Kräuterbitter. Für mehr Bioprodukte in der Gastronomie vor Ort machten sich unter anderen der Ziegenhof Weiße Hube aus Bad König-Momart, Georg Kaffenberger vom Bio-Hof und Gersprenzer Bauernladen aus Reichelsheim/Gersprenz sowie Alexander Kern vom Hof am Mühlgrund in Mossautal stark. Schließlich tragen die Bio-Käsespezialitäten, Gemüse- und Obstsorten bzw. Walnüsse und Esskastanien aus dem Gersprenztal ebenso wie Biofleisch und -wurst von Rind, Schwein und Hähnchen der genannten Betriebe, dass sich ihrer PartnerGastronomen deutlich von Mitbewerbern unterscheiden könnten. 

„Zahlreiche Gastronomen und Caterer sowie Hessen à la Carte-Betriebe nutzten das Speeddating im Rahmen des Hessentages, um sich von den sogar zur Verkostung mitgebrachten Produkte zu überzeugen oder erste Gespräche über eine mögliche Zusammenarbeit zu führen“, betonte Christine Friedrich vom DEHOGA Südhessen. 

Erste Erfolge von neu entstandenen Geschäftsbeziehungen konnte Alexandra Hilzinger berichten: Durch den Kontakt mit der Ökomodell-Region hatte der Biobetrieb Rottstedt aus Babenhausen mit dem ebenfalls ortsansässigen Kumpf Catering zusammengefunden und konnte damit einen Abnehmer für die Wildobstsorten finden. 

Auf solch eine Erfolgsgeschichte hoffen die Darmstädter Werkstätten, die von einem Teeanbieter aus Groß-Rohrheim regionalen bzw. Biotee aus Nordhessen verpacken und Cafés, Restaurants und Hotels in Südhessen beliefern möchten. 

Für die Gäste bieten solche regionalen Lieferbeziehungen den Vorteil, dass sie frische, hochwertige, heimische Produkte genießen können und dabei oftmals überrascht werden, welche Innovationskraft in der Region steckt.

Ein weiteres Speeddating für Erzeuger und Gastronomen ist für Mitte September im Rahmen der Hessischen Biotage geplant. Näheres dazu gibt es zeitnah auf der Website www.oekomodellland-hessen.de/region/sued(memm)

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