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Streuobstprodukte von der Obstwiese auf den Tisch: die hessische Streuobstwiesenstrategie

ODENWALD. Eines der wertvollsten Biotope in unserer Landschaft sind Streuobstwiesen. Sie unterstützen die Artenvielfalt mit einem kleinräumigen abwechslungsreichen Lebensraum, sie sorgen für leckeres regionales Obst, Saft, Gelee, Marmeladen und Apfelwein. In Hessen gibt es bis zu 80 regionale und lokale Apfelsorten, etwa den „Odenwälder“ - Obstsorte des Jahres 2022. Was auf Streuobstwiesen wächst, findet - zu Unrecht - oft den Weg in den Handel nicht, weil es den EU-Vorgaben nicht erfüllt. Makelloses Aussehen scheint hier wichtiger als vollmundiger Geschmack.Man muß schon bei Obstwiesenbesitzern nachfragen, bei regionalen Hof- und Bauernläden, auf lokalen Wochenmärkten oder Keltereien und Brennereien. Hier werden alte, robuste und geschmackvolle Sorten gepflegt und verarbeitet.All diese hervorragenden Sorten mit ihren sehr unterschiedlichen Geschmäckern möchte der Förderverein Odenwälder Apfel e.V. Ihnen hier näherbringen.Auf unseren Seiten www.odenwaelder-apfel.de finden Sie Anbieter aller Art: Direktvermarkter, Handwerksbetriebe, Obst- und Gartenbauvereine, Keltereien, Brennereien, Imker und Gastronomen aus dem Odenwald, die sich der Bewahrung des traditionellen Kulturgutes „Streuobstwiese“ verschrieben haben. Eine ganze Reihe ausgebildeter Fachwarte hilft Ihnen zudem, wenn Sie Fragen oder Probleme mit Ihrer eigenen Streuobstwiese haben; dann wenden Sie sich bitte per Mail an info@odenwaelder-apfel.de.Das Hessische Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV) erarbeitete in den letzten Monaten eine Streuobststrategie, an der zahlreiche Akteure mitgearbeitet haben. Auch die Streuobstwiesenretter, Mitglied in unserem Förderverein, nahmen an der Entwicklung teil im Rahmen ihrer Arbeit im Landesnaturschutzbeirat. Im Juni 2022 wurde dieses Strategiepapier durch Umweltministerin Priska Hinz vorgestellt und der Förderbescheid für die Errichtung eines landesweiten Streuobstzentrums im Main-Taunus-Kreis übergeben. Das Hessische Umweltministerium stellt jährlich weitere 1 Million Euro für den Schutz von Streuobstwiesen bereit, die als Hotspots der Artenvielfalt besondere Unterstützung benötigen. „Über 5.000 Tier- und Pflanzenarten leben auf einer Streuobstwiese, die damit zu den artenreichsten Lebensräumen in Hessen gehört. Sie sind außerdem Lebensraum zwischen zwei Welten: Sie verbinden mit ihrem Baumbestand aus Sicht vieler Tierarten die Vorteile des Waldes mit den Vorzügen blütenreicher Wiesen. Sie bieten Baumhöhlen zum Nisten, im Frühjahr Blütenvielfalt sowie Fallobst im Herbst und Winter. Von Bienen über Fledermäuse bis zum Steinkauz sind hier unterschiedlichste Insekten-, Tier- und Vogelarten vertreten,“ erklärt Hinz die Bedeutung der Streuobstwiesen für die Artenvielfalt.Die Streuobstwiesenstrategie umfasst vier Schlagworte: Erhalten, Fördern, Beraten, Anpassen. Ausgewählte, landesweit bedeutsame Streuobstgebiete sollen insbesondere für den Naturschutz weiterentwickelt werden, seltene und gefährdete Arten der Streuobstwiesen mit gezielten Maßnahmen geschützt werden. Finanzierungsmöglichkeiten von der Anlage und Pflege über die Verwertung bis zur Vermarktung werden sowohl für hauptamtliche Akteure in Behörden und Landschaftspflegeverbänden als auch für ehrenamtlich engagierte Personen in Vereinen und Verbänden sowie Privatpersonen aufgezeigt. Das Streuobstwiesenzentrum wird zentraler Ansprechpartner für die verschiedenen Fördermaßnahmen sein. Fachkundiges Wissen soll gesammelt und vermittelt werden. Der richtige Pflegeschnitt für Bäume, Pflege des Grünlandes, Schaffung von Nistplätzen und Rückzugsmöglichkeiten für Tiere sind wichtige Themen. Ein Beratungsnetzwerk soll dazu weiter ausgebaut werden, die Biodiversitätsberatung beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen und dessen Hessischer Gartenakademie wird in die Umsetzung ebenfalls eingebunden. Unter dem Punkt Anpassen geht es um die Klimakrise, die zunehmend auch die Streuobstwiesen bedroht. Hierzu wird ein Forschungsprojekt gestartet. (red)Weitere Informationen: Die „Streuobstwiesenstrategie“ sowie das „Handbuch Streuobstwiese – Wissen rund um das hessische Kulturgut“ finden Sie als Download unter folgendem Link: https://umwelt.hessen.de/naturschutz/streuobstwiesenstrategie.  

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