Jo Lendle liest aus seinem neuen Roman

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„Eine Art Familie“

Jo Lendle Foto: Jasper Bühler

BAD KÖNIG. Lud und sein Bruder Wilhelm verehren Bach und Hölderlin. Alma hat ihre Eltern schon als Kind verloren. Ihr Patenonkel Lud, nur wenig älter als sie selbst, und dessen Haushälterin werden ihr eine Art Familie. Lud, Professor für Pharmakologie, erforscht den Schlaf und wie man ihn erzeugen kann. Alma denkt ständig an ihn, der mittlerweile auch Untersuchungen mit Giftgas anstellt. Vom Kaiserreich über die Zeit der Nazis bis in die junge DDR und die Bundesrepublik der Nachkriegszeit baut Jo Lendle seinen raffiniert erzählten Roman „Eine Art Familie“ geschickt aus und erzählt von Schuld, aber auch von den feinen Unterschieden zwischen Schlaf, Narkose und Tod. Diese Geschichte einer deutschen Familie ist zufällig die Geschichte seiner eigenen. Man darf auf Abgründe menschlichen Seins gespannt sein. Jo Lendle studierte unter anderem Literatur und war als Lektor bei DuMont tätig.  

Als Gastprofessor hat er an mehreren Universitäten gelehrt. Seit 2006 ist er Verleger des Carl Hanser Verlags. Die Lesung in der Rentmeisterei am Samstag, den 24. September, beginnt um 19.30 Uhr. Karten zur Veranstaltung in der Reihe „Autoren in der Rentmeisterei“ kosten 12 Euro im Vorverkauf und 15 Euro an der Abendkasse. Es gibt sie in der Literaturhandlung Paperback, Telefon 06063/4115.

www.literaturhandlung-paperback.de

(mil)
 

Kohlenmeiler im Überwald

Verlegung des diesjährigen Termins auf 17. bis 25. September

WALD-MICHELBACH. In den Wäldern rund um Wald-Michelbach lebt alljährlich die Tradition des Kohlenmeiler-Brauchtums auf. An zwei Standorten wird im Wechsel ein Kohlenmeiler aufgebaut, entzündet und die entstandene Kohle geerntet. Der Kohlenmeiler 2022 musste aufgrund der hohen Trockenheit und damit Waldbrandgefahr verlegt werden. Ersatztermin ist der 17. bis 25. September 2022. Die Voraussetzung auch hier ist jedoch, dass im Vorfeld eine wettertechnische Entspannung mit Regen erfolgt.

Normalerweise Ende Juli ist rund um die Raubacher Höhe oberhalb Schönmattenwag, auch als „Schimmeldewog” bekannt, die Zeit, in der die Schönmattenwager Vereine Gesangverein Harmonie und FC Odin mit dem Köhlerteam einladen.

Nun laufen erst mal die Vorbereitungen für die Köhlerwoche, in der der fachmännische errichtete Kohlenmeiler zehn Tage lang unter strenger Bewachung vor sich hin schwelt. Die Köhler Joachim Sauer und Jürgen Walter freuen sich dann über viele Besucher, die in gemütlicher Runde bei einer Köhlermahlzeit im Freundeskreis hier oben verweilen. Für Biergarten-Atmosphäre haben die Vereine den Waldplatz oberhalb der Raubach hergerichtet. Jeden Tag wird es kulinarische Köhlerspezialitäten, leckere Tagesessen sowie kühle Getränke geben . Am zweiten Wochenende, wenn der Meiler zur Ernte ansteht, kann die begehrte Holzkohle erworben werden.

Zu Erreichen ist der Festplatz auf der Raubacher Höhe über Ober-Schönmattenwag oder Finkenbach der Kreisstraße 37 Richtung Raubach folgend. Gleichfalls bietet sich der Kohlenmeiler auch als Wander- oder Fahrradziel an, etwa von Ober-Schönmattenwag aus durch das Ellenbachtal mit dem sanften Anstieg zur Raubacher Höhe. (red) 

Einhard, ein Gelehrter aus dem Maingau

Theaterstück von Erich Becker im Schenkenkeller zu sehen

MICHELSTADT. „Einhard – 770 bis 840 n. Chr. Ein europäischer Gelehrter und Politiker aus dem Maingau“ heißt ein Theaterstück in zehn Szenen von Erich Becker zu einem Menschen von kleinem Wuchs, großer Intelligenz und großem Einfluss. Einhard wurde sehr gut ausgebildet am Kloster Fulda und am Hof von Karl dem Großen in Aachen. Er entwickelte sich vom Urkundenschreiber zum Berater Karls und seines Sohnes Ludwig. Er war Leiter der Kunstwerkstätten in Aachen und Ideengeber oder Baumeister unter anderem der Basilika in Michelstadt-Steinbach und der Basilika mit Klosteranlage in Seligenstadt.

Er war Laienabt von sieben Klöstern und Autor sehr relevanter Bücher; insbesondere der Vita Karoli. Sein letztes Lebensjahrzehnt verbrachte er in Seligenstadt – zusammen mit seiner geliebten Ehefrau Imma, die fast fünf Jahre vor ihm starb. Er selbst und seine Imma sind ebenfalls dort begraben.

Die Aufführungen finden im Schenkenkeller Michelstadt von Freitag bis Sonntag (am 9., 10., 11., 16., 17. und 18. September) statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Der Kartenverkauf (Eintrittspreis 16 Euro, ermäßigt 11 Euro) läuft in der Gästeinformation, Marktplatz 1, Telefon 06061/74610, E-Mail: touristik@michelstadt.de. (red)
  

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