Gefragt sind nach Ende der Biergarten- und Grillsaison auch wieder echte „Seelenwärmer“ wie Braten oder Roulladen, die es auf Vorbestellung jeweils gefüllt gibt, Gulasch und schnelle Pfannengerichte mit verschiedenen Fleischsorten. „Viele Leute haben nicht die Zeit für oder Lust auf langes Kochen, Schmoren oder Braten, daher sind diese Angebote sehr beliebt“, weiß der Metzgermeister. „Wichtig ist für uns die Verarbeitung hochwertiger Rohstoffe, möglichst aus der Region und dass wir fast alles selbst herstellen“, erklärt er, verzichtet aber selbst bewusst auf Wörter wie „Qualität“ oder Kategorien wie „top“. „Das sind doch Worthülsen, die Leute müssen einfach selber schmecken, wo es gute Sachen gibt.“ Die Nachfrage und das Einzugsgebiet der Kunden weit über Seeheim-Jugenheim hinaus erübrigen jedes weitere Wort.
So manchen dürfte da auch die Aussicht freuen, dass ab Anfang 2022 zusätzlich zu den Öffnungszeiten auch ein Selbstbedienungsatuomat direkt vor der Metzgerei aufgestellt wird: Damit wird es in der Sommersaion rund um die Uhr Nachschub an Grillgut und in den Wintermonaten auch für Kurzentschlossene fertige Gerichte zum Kochen geben. Immer wieder gibt es auch neue Kreationen, die Peter mit seiner Frau Claudia entwickelt.
In der Theke ist ein solch neuer Kundenliebling – mit einer Prise Urlaubsgefühl – zum Beispiel nach italienischem Originalrezept zubereitetes Vitello tonnato – mit sous vide gegartem Kalbfleisch und Kapern in der Sauce.
Doch viel näher als der letzte Italienurlaub ist nun die Weihnachtszeit. Erste Vorbereitungen laufen, denn diese wird wieder turbulent bei der „Metzgerei Peter“. Natürlich gibt es wieder Geflügel – ganze Puten, Enten, Gänse und Hühner – vom Lautertaler Bauernhof Rettig. Frische Geflügelteile bezieht der Meisterbetrieb aus dem Münsterland.
Wer sichergehen möchte, zum Fest sein Wunschgericht auf den Tisch zu bekommen, sollte nicht zu lange mit einer Vorbestellung warten. Traditionell gilt: Anfang Dezember ist man auf der sicheren Seite. Das gilt auch für Wiener Würstchen, die als Klassiker für den Heiligabend reißenden Absatz finden: „Vor Weihnachten verkaufen wir mehr als 1000 Wiener“, erklärt Peter. Ähnliches gilt für den Jahreswechsel. „Bei vielen Kunden sind neben Fondue und Raclette, vor allem Kraut und Rippchen zu Silvester Tradition“, weiß Peter. Daher ist auch hier eine Vorbestellung angeraten, um das Gericht, das nach altem Aberglauben im neuen Jahr immer genügend Kleingeld im Beutel bringen soll, genießen zu können.
In den Tagen vor den Festtagen gehen zusätzlich zum Alltagsgeschäft bis zu 600 vorbestellte Päckchen an die Kunden raus – daher wird erneut eine Ausgabestation am Tor neben dem Laden eingerichtet. Gerade in solchen Hochphasen muss sich der Juniorchef auf sein Team verlassen können – und das kann er, allen voran auf Ehefrau Claudia. Aber auch seine Auszubildende Lisa Stüber hat sich längst zur wertvollen Mitarbeiterin entwickelt, wie er erzählt. Ein echter Glücksgriff sei die junge Frau aus Nieder-Beerbach, die im Februar 2022 ihre Zwischenprüfung zur Fleischerin vor sich hat. „Sie hat viel Potenzial“, betont Peter, „und wenn sie weiter so Feuer und Flamme ist und fleißig übt, wird sie ihre Ausbildung richtig gut abschließen.“ Die Berufsperspektiven für Lisa Stüber sind hervorragend: Wie in fast allen Handwerksbranchen sind gute Fachmetzger Mangelware. Der Nachwuchs fehlt. „Was schade ist“, sagt Constantin Peter nicht nur als Ausbilder und Chef, sondern selbst ganz Feuer und Flamme für seine Profession: „Dabei ist das ein so schöner Beruf.“ (stü)
Darmstadt im Advent
Weihnachtsmarkt beginnt am 15. November
DARMSTADT. Es ist für viele Menschen das Highlight in der kalten Jahreszeit: die Weihnachtsmärkte in der Region. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat gemeinsam mit dem Schaustellerverband ein der Situation angepasstes Konzept erstellt, mit dem der Weihnachtsmarkt in Darmstadt in diesem Jahr stattfinden kann – unter Einhaltung erforderlicher Sicherheitsvorkehrungen angesichts der Pandemielage. So werden die Anbieter und Stände dezentral verteilt. Damit finden Besucher viel Budenzauber mit Glühwein, Süßem und Herzhaftem und mancherorts auch Kinderfahrgeschäften auf dem Friedensplatz, dem Karolinenplatz, dem Luisenplatz, in der oberen Wilhelminenstraße/Wilhelminenplatz, auf dem Ludwigsplatz und auf dem Marktplatz. Insgesamt soll es aber, um Hygieneund Abstandsvorschriften einhalten zu können, weniger Stände geben. Zudem wurde der Start auf den 15. November 2021 vorverlegt – einzig am Totensonntag bleibt der Markt geschlossen. Weitere Informationen gibt es unter www.darmstadt.de. (red)