Von Miltenberg bis Freudenberg 

MILTENBERG. Die siebte und letzte Etappe des Nibelungensteigs führt von Miltenberg bis nach Freudenberg, wo der 130 Kilometer zertifizierte Qualitätswanderweg endet. Diese Beschreibung knüpft an den Wandertipp der März-Ausgabe an, der auf dem Nibelungensteig von Amorbach bis Miltenberg geführt hat. Auf 12,6 Kilometern mit großen Höhenunterschieden geht es in Miltenberg steil nach oben, um schließlich auf den fast 500 Meter hohen Wannenberg zu gelangen. Zuvor machen wir einen Abstecher nach Bürgstadt. Hierfür wechseln wir unweit der Mündung der Erf in den Main über einen Holzsteg die Uferseite, um uns zwischen Schrebergärten hindurch dem bekannten Weinort zu nähern. Geschickt lenkt die Wegführung dieses Mal die Aufmerksamkeit auf die kleinen Gassen mit ihren gepflegten Vorgärten und spart weder das Rathaus (1590) noch die um 950 entstandene Martinskapelle aus. Wenngleich der Ort in seiner Entwicklung mit der unmittelbar angrenzenden Kreisstadt Miltenberg nicht mithalten konnte, steht der Bürgstädter Rotwein bis heute als Garant für einen gutbürgerlichen Wohlstand. Ostwärts führt der Weg durch ein Wohngebiet hinauf zu einem Aussichtspunkt, der auf 350 Meter Höhe einen hervorragenden Weitblick über die Mainschleife bietet. Hier erinnert die Ruine der Centgrafenkapelle (um 1630 zerstört) an den einstigen Förderer der Stadt Leonhard Gackstadt. Ein letztes Mal durchqueren wir auf über fünf Kilometern ein Waldstück, in dem eine keltische Ringwallanlage und behauene Säulen auf eine Besiedlung schließen lassen, die in die Jungsteinzeit zurückführen soll. Von knapp 500 Meter auf dem Wannenberg fällt der Weg wieder bergab zum Main. Dem Zielort Freudenberg nähern wir uns über die gleichnamige Burgruine, die über der Stadt aus dem dichten Wald hervorsticht. (mgi)