Eine idyllisch gelegene Burgruine von literaturgeschichtlichem Rang

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Bewegte Geschichte der Wildenburg

Noch heute beeindruckt der alte Kamin, der für Wolfram von Eschenbach Inspirationsquelle gewesen sein soll.. Foto: Martina Emmerich

KIRCHZELL-PREUNSCHEN. Wer ein besonderes Ausflugsziel für die Familie sucht, der sollte einmal die Odenwälder Höhenortschaft an der Landesgrenze zwischen Bayern und Baden-Württemberg besuchen. Dort finden sich gleich zwei Schmuckstücke:Zwar nur noch als Ruine erhalten und mittlerweile von Wald umgeben, deshalb aber nicht weniger beeindruckend, thront die Burg Wildenberg, kurz Wildenburg genannt, auf einem Felssporn über der Mudau. Spannend macht sie heute auch, dass sie Wolfram von Eschenbach Inspiration zu seinem literaturgeschichtlich bedeutsamen „Parzival“ geliefert haben soll. Die Burg wurde um 1200 von den Edelherren von Dürn, Gefolgsleute der Stauferkaiser, im romanischen Stil errichtet. 1271 erwarb das Erzstift Mainz die Burg als Amtssitz der Mainzer Verwaltung. Erste Beschädigungen erfuhr die Burg Wildenberg bei einem Erdbeben 1356, wonach sie jedoch wieder aufgebaut wurde. Im Bauernkrieg 1525 wurde sie schließlich endgültig von meuternden Bauern des Götz von Berlichingen zerstört. Seit 1803 ist die Burg Wildenberg im Besitz der Fürsten zu Leiningen. Maßnahmen zur Erhaltung der Burgruine gibt es erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts. In ihrer Blütezeit bestand die Burg aus einer Vor- und einer Kernburg. Erhalten sind von der Burg der Bergfried, einige Brückenpfeiler sowie große Teile des Torbaus mit seinem mächtigen Mauerwerk. Als Wahrzeichen der Ruine gilt jedoch die frühgotische Dreifenstergruppe des ehemaligen Festsaals im nördlichen Teil der Anlage. Die Außenmauern dieses Palas sind gut erhalten, vom Inneren des Baus kann man aber nur noch den großen Saal, einige Säulensockel sowie einen mächtigen Kamin erkennen. Im alten Mauerwerk lassen sich eine Vielzahl von kunstvollen Details, Ornamenten, Verzierungen sowie teils rätselhafte Inschriften entdecken.Nahe der Burgruine befindet sich auch das Watterbacher Haus. Dieses wurde um 1475 erbaut und gilt als das älteste erhaltene Bauernhaus im Odenwald. Es zog in seiner Geschichte zwei Mal um: zunächst von Watterbach nach Breitenbach und 1980 an seinen heutigen Standort nach Preunschen. Seit 1997 beherbergt der Firstständerbau – ein Fachwerkgefüge, bei dem die senkrechten Holzbalken vom Erdgeschoss bis ins Dach verlaufen – das Waldmuseum. Hier erhalten Besucher einen Einblick in die Entwicklung der forstwirtschaft lichen Nutzung des Odenwaldes seit dem Mittelalter.Informationen zu den Öffnungszeiten des Waldmuseums Watter bacher Haus gibt es telefonisch unter 09373/9743-0 oder im Internet unter www.kirchzell.de. (memm)  

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