Fotos und Kontrolle
„Erster Schritt der Dachkontrolle ist immer die Inaugenscheinnahme durch die Eigentümer“, erläutert Ellinger. Verschobene Ziegel und zerbrochene Dachsteine fallen auch Laien auf. Bei steilen Dächern hilft oft ein Foto, um Gewissheit über den Zustand zu bekommen. Idealerweise werden solche Fotos vom Nachbarhaus aus gemacht oder mit einer Drohne aufgenommen. „Im Vergleich mit den Aufnahmen aus den Vorjahren werden dabei Veränderungen der Dachdeckung gut sichtbar, was auch für die langfristige Sanierungsplanung hilfreich ist.“
Finden sich Hinweise auf Schäden, sollten Profis das Dach inspizieren. „Das gilt vor allem für Steildächer“, sagt Ellinger. „Ideal für die jährliche Routinekontrolle sind trockene Tage im Herbst oder besser im Frühjahr, weil dann auch eventuelle Schäden durch die Schneelasten im Winter gleich entdeckt werden.“ Gecheckt werden dabei neben den Ziegeln die Verkleidungen von Gauben und Giebeln. Lockere Teile müssen befestigt werden. Kontrolliert werden sollten auch Zustand und Sitz von Zinkeindeckungen an Kaminen, Gauben, Dachflächenfenstern und Graten. Schäden zeigen sich hier meist durch feuchte Stellen im Innern. Gerade in Regionen, in denen es noch regelmäßig und stark schneit, müssen Schneefanggitter sicher sitzen. Regenrinnen müssen frei sein, damit das Wasser vom Dach abfließen kann. Auch beim Flachdach, vor allem bei Garagen, müssen alle Abflüsse stets sauber sein. Wer eine Blitzschutzanlage besitzt, sollte sie regelmäßig warten lassen. Auch Solaranlagen sollten nach schweren Stürmen geprüft werden. Reichen Sichtkontrolle von unten und hochauflösende Fotos dazu nicht, müssen die Experten aufs Dach.
„Erster Schritt der Dachkontrolle ist immer die Inaugenscheinnahme durch die Eigentümer“.
MARC ELLINGER
Dach der Region anpassen
„Wer neu baut, muss sein Haus entsprechend den Schneelastzonen in seiner Region planen“, sagt Ellinger. Auch auf die jeweiligen Windstärken vor Ort werden Neubaudächer ausgelegt. Die Dachziegel müssen mit mehr oder weniger Klammern gesichert werden. „Zwar sind Dachziegel langlebige Produkte, die durchaus ein halbes Jahrhundert und länger halten können. Wer ein älteres Haus bewohnt, sollte sich aber überlegen, ob sich die Nachrüstung seiner Ziegel mit Dachklammern oder sogar eine neue Dachdeckung lohnen könnten – Hauseigentümer haben Verkehrssicherungspflichten!“ Das gilt auch für Eigentümergemeinschaften. red