Internet-Bewertung prüfen: „Viele Bauherren suchen im Internet, das ist auch okay“, sagt Heiko Püttcher, Geschäftsführer des Vereins zur Qualitäts-Controlle am Bau. „Aber sie sollten prüfen, ob Bewertungen der User aktuell sind.“ In der gegenwärtigen Marktlage könne sich vieles schnell ändern. Materialschwierigkeiten und Personalnot machten auch Firmen zu schaffen, die bisher einen guten Ruf hatten, so Püttcher.
Referenzobjekte ansehen: Wenn sich eine Auswahl herausgebildet hat, sollten sich Bauherren Referenzobjekte ansehen. „Schlägt die Firma nur ein einziges Bauprojekt vor, muss dieses nicht unbedingt die tatsächliche Qualität ihrer Arbeit widerspiegeln“, warnt Püttcher. Es gebe Fälle, bei denen Firmen Bewohner bezahlen, damit sie Gutes über den Bauverlauf erzählen, obwohl das vielleicht gar nicht stimmt.
„Die Suche nach einer passenden Baufirma gestaltet sich schwieriger denn je.“
Nach Fertigstellungsversicherung fragen: Gute Baufirmen haben eine Fertigstellungsversicherung, mit der sie sich absichern, falls sie in Insolvenz gehen. „Bauherren sollten sich danach erkundigen“, erklärt Püttcher. „Versicherungen prüfen die Unternehmen gründlich. Bei drohender Zahlungsunfähigkeit bekommen sie den Versicherungsschutz nicht.“
Sachverständige hinzuziehen: Es empfiehlt sich, den Vertrag von unabhängigen Fachpersonen prüfen zu lassen. Als Laie einen Bauvertrag zu unterschreiben, gleiche einem Blindflug, findet Bauherrenberater Peter Burk. „Es kann sein, dass das Grundstück nicht zum Haus passt.“ Oder es werde eine hohe Überzahlung der Teilabschnitte festgelegt. Oder der Firma fehle fachliche Expertise.
Verbindliche Konditionen verlangen: Es hat sich laut Florian Becker bewährt, dem künftigen Vertragspartner nach Auswertung des Angebots mit Hilfe des unabhängigen Experten schriftlich Fragen und Wünsche zu übermitteln und verbindliche Stellungnahmen anzufordern. Vor allem die Preisangebote erfordern aktuell detaillierte Verhandlungen, weil viele Materialien teurer werden oder nur sehr schwer zu bekommen sind. In Verträgen, die derzeit abgeschlossen werden, sind die Risiken durch Materialknappheit und Preissteigerungen in der Regel schon eingepreist. „Ganz wichtig ist es, auf einen fixen Fertigstellungstermin zu bestehen“, rät Heiko Püttcher. Es muss festgeschrieben sein, was passiert, wenn dieser Termin nicht eingehalten wird.“ mag