Bauherren sind also gut beraten, sich im Vorfeld ihrer Planungen nicht nur mit dem Baugrundstück selbst, sondern auch mit ihrer Region und eventuell geplanten Anpassungen oder sonstigen Veränderungen des Grundwasserspiegels vertraut zu machen. Je nachdem sollten sie sich dann entweder für einen WU-Keller entscheiden oder ganz auf den Keller verzichten.
Erhöhte Grundwasserspiegel haben aber auch andere Ursachen, etwa Starkregen, der nicht schnell genug versickern kann. Ursache ist die zunehmende Versiegelung der Landschaft. Dafür sind nicht nur Neubaugebiete verantwortlich, sondern auch die Landwirtschaft: Raps beispielsweise versiegelt den Boden. Rapsfelder in der Nähe von Wohnbebauungen, etwa am Hang, können Regen nicht mehr aufnehmen. Stattdessen rinnen die Wassermassen in die benachbarten Wohngebiete, wirken dort wie ein Starkregen, überfordern die Abwassersysteme, stauen sich im Boden hoch und setzen Keller unter Wasser, wissen Fachleute.
Grundsätzlich ist die Weiße Wanne also eine sinnvolle Sache, mitunter sogar ein Muss. In den meisten Neubaugebieten dürfen keine Drainagen mehr gebaut und ans Kanalnetz angeschlossen werden. Je nach Bodenqualität kann Regenwasser nicht schnell genug versickern, sondern staut sich außen am Haus auf. Auch bei diesem Lastfall, dem „aufstauenden Sickerwasser“, ist der WU-Keller empfehlenswert. Bauherren sollten sich frühzeitig von unabhängigen Sachverständigen beraten lassen und nicht an der Kellerkonstruktion sparen. Fällt die Entscheidung für den WU-Keller, muss er von Fachunternehmen sorgfältig geplant und realisiert werden. red
Klimaschutz und Wärmepolster
Dachbegrünung hat ökologischen Nutzen
Begrünte Dächer leisten einen wertvollen Beitrag zum ökologischen und ökonomischen Bauen: Dachterrassen und andere begehbare Dachflächen können mit fachmännischer Unterstützung in blühende Oasen umgewandelt werden.
Bei intensiven Begrünungen sind den Wünschen bezüglich der Vegetation kaum Grenzen gesetzt. Rasen, Stauden und sogar kleine Bäume stehen zur Wahl. Wege und Sitzplätze lassen sich auch in das Konzept integrieren. Dachgärten verbessern zu jeder Jahreszeit den Wärmehaushalt des Gebäudes. Wenn sich die Wärme der Sommermonate in den Beton- und Steinflächen der Städte speichert, wirken begrünte Dächer wie Kühlzellen. Mit ihrem Bewuchs verhindern sie die unerwünschte Aufheizung der unter dem Dach liegenden Räume. Im Winter dagegen soll die Wärme das Haus möglichst nicht verlassen – bepflanzte Dächer sorgen auch in der kalten Jahreszeit für eine gute Isolierung. Einen weiteren Vorteil sehen Fachleute in der schalldämpfenden Wirkung: Die Bepflanzung fängt Lärm ein und macht ihn für die unmittelbare Umgebung erträglicher.
Dachterrassen mit Bewuchs dienen dem Umweltschutz. Die Pflanzen filtern Schadstoffe aus der Luft und binden Staub. Gründächer, Dachterrassen und Dachgärten bringen damit ein Stück Natur zurück in die oft als Betonwüste empfundenen Innenstädte. Sie bieten Tieren, insbesondere Insekten und anderen Kleinlebewesen, aber auch Vögeln neuen Lebensraum.
Wer die Möglichkeit hat, braucht sich nur noch zu entscheiden, ob ein richtiger Dachgarten oder „nur“ ein grünes Dach gewünscht wird. Außer den erforderlichen Genehmigungen sind dann Fachleute gefragt. Statiker und Architekten sind dafür ebenso Ansprechpartner wie Landschaftsgärtner. lps/Cb