Blumen für jeden Anlass - Valentinstag, traurige Anlässe, liebe, Anteilnahme, Dankbarkeit, Glücksmomente

ANZEIGE

"Blumenhaus Chrysanthem" in Darmstadt: Vom Wert des kleinen Glücks

In den Gewächshäusern der „Winkler Gartenbau GbR" wachsen auch die gesunden Pflanzen, die das „Blumenhaus Chrysanthem" bezieht. Die Unternehmen arbeiten seit Jahrzehnten zusammen. Foto: Paul-Dieter Winkler

Manchmal fehlen die Worte, um Gefühle auszudrücken. In solchen Momenten nutzen Menschen gern die "Sprache der Blumen"; zu schönen Gelegenheiten wie jüngst dem Valentinstag, aber auch zu traurigen Anlässen wie einer Trauerfeier. Emotional geht nichts über eine Blume", findet Britta Boecking. Mit einer Blüte lassen sich Liebe, Anteilnahme und Dankbarkeit verschenken." Dass Blumen Glücksmomente bescheren, haben nicht zuletzt die Coronajahre gezeigt: Die Nachfrage nach Blumen und Zierpflanzen stieg deutlich.

Und doch erlebt die Zierpflanzen- und Floristikbranche eine schwierige Phase. „Die Branche befindet sich in einem Umbruch, wir müssen neu planen, über Alternativen nachdenken, teils neue Vertriebswege oder Lieferanten finden", berichtet Britta Boecking. Die Diplom-Betriebswirtin und Fachfloristin weiß, wovon sie spricht: Mit Janik Hoffmann führt sie die Floristikfachgeschäfte "Chrysanthem" am Alten Friedhof in Darmstadt, den Meisterfloristen am PrinzEmil-Garten" sowie die Eberstädter Filiale „Chrysanthem" in der Palisadenstraße 12. Der Familienbetrieb hat in über 200 Jahren Firmengeschichte einige Krisen erlebt. Die aktuelle Situation gehört zu den großen Herausforderungen.

Viele Kunden haben es schon bemerkt: Während in der Adventszeit Weihnachtssterne oft schnell ausverkauft waren, mussten andere zum Valentinstag umdenken. Statt dem Klassiker, ein Strauß roter Rosen, gab es für den Lieblingsmenschen einen bunten Frühlingsstrauß. Denn hochwertige Rosen waren oft ausverkauft oder schlicht zu teuer.

Der Grund? Manche Blüten und Blumen sind nur noch eingeschränkt verfügbar, andere im Einkauf so teuer, wie vor zwei Jahren noch im Verkauf und manche werden gar nicht mehr produziert", erklärt Britta Boecking. „Das betrifft sowohl den floristischen Bereich als auch die Friedhofsgärtnerei, in unserem Fall die Dauergrabpflege." Auch hier schlägt sich die Energiekrise nieder. Ein Blick ins Nachbarland Niederlande, einem der größten Exporteure der Branche, nicht nur für Tulpen, sondern auch Rosen, Orchideen oder Blumenzwiebeln, zeigt das Ausmaß: Dort hat das Familienunternehmen „Aardse Orchideen" in Zuidbroek angekündigt, bis April 2023 seine Gewächshäuser stillzulegen. Mit rund sieben Millionen produzierten Phalaenopsis-Pflanzen pro Jahr gilt „Aardse" für diese beliebte Orchideen-Sorte als weltweit größter Exporteur. Auch andere Unternehmen haben die Produktion eingestellt, denn die Heizkosten für Gewächshäuser und auch die Transportkosten sind zu teuer geworden.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei regionalen Gartenbau- und Landschaftsbaubetrieben, Gärtnereien und damit Floristikfachgeschäften. Weiterhin hohe Qualität durch Pflanzen, die unter optimalen - und nicht zu kühlen Bedingungen kräftig heranwachsen, ausgesuchte Ware mit etwa besonderem Farbenspiel und dazu professioneller Service - das ist immer schwerer zu bekommen und teurer geworden. Die Zeiten, in denen auch auf dem Floristikmarkt eine Geiz-ist-geil"-Mentalität blühte, haben durch Billigangebote den Markt vorher schon in Bedrängnis gebracht. Für viele Produzenten rechnet sich das Geschäft nicht mehr.

„Obwohl gerade auch bei jüngeren Kunden hier längst ein Umdenken stattgefunden hat und diese bewusst auf regionale und saisonale oder Fair-Trade-Blumen gesetzt haben", erklärt Britta Boecking. „Auf dem Großmarkt in Griesheim und Frankfurt kann ich die Ware vor Ort sehen und auswählen", sagt sie. „Die Ware ist frisch und von guter Qualität."

Glück hat zudem, wer auf gewachsene und tief verwurzelte Kooperationen setzen kann, wie das Blumenhaus Chrysanthem". Das Team arbeitet - wo möglich - mit regionalen Lieferanten und Gärtnereien zusammen, meist seit Jahrzehnten.

Ein solcher langjähriger Partner ist das Unternehmen „Winkler Gartenbau GbR" in Babenhausen-Hergershausen von Maria-Anette und Paul-Dieter Winkler. Wenn wir solche Partner nicht hätten, könnten wir derzeit manches nicht anbieten", berichtet Britta Boecking. Aus dem südhessischen Betrieb bezieht das „Blumenhaus Chrysanthem" pro Saison zum Beispiel mehrere Tausend Stiefmütterchen für die Grabbepflanzung. „Da würde es schwer, einen anderen Gärtnerbetrieb zu finden, der einen Ausfall kurzfristig kompensieren könnte." Vor diesem Problem stehen viele andere Floristikbetriebe und Gartenbauer.

Und mal wieder zeigt sich: dauerhafte Qualität hat ihren Preis und die Blume als „Nebenher-Mitnehmware" keine gute Haltbarkeit - wie diese Blumen selbst. „Früher galten Blumen als etwas Kostbares, das gehegt und gepflegt wurde", erklärt Britta Boecking. „Weg von der Massenware zurück zu einer größeren Wertschätzung" - das wünscht sie sich. Schließlich merken wir doch in der aktuellen Zeit mehr denn je: kleine Momente des Glücks sind ebenso kostbar. stü

Kontakt

Blumenhaus Chrysanthem
Palisadenstraße 12
64297 Darmstadt
Telefon: 06151/55295
www.chrysanthem.de

Lesen Sie jetzt
Augenoptikermeisterin Julia Seibel ist die neue Inhaberin des ehemaligen Fachgeschäfts. Zwei Ausbildungsplätze sind zu vergeben.
Augenoptik Hirt in Darmstadt: Neustart mit bewährtem Konzept