Facettenreiches Programm bei Dieburg in Blau zum Bespiel mit Situationskomik von Les Crêpes

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Dieburg: KULTURELLER EINKAUFSGENUSS

Ein Klavier, ein Klavier, da steht ein Klavier. Foto: Jens Dörr

Bei Dieburg in Blau gibt es ihn tatsächlich, den vielfach zitierten Blick hinter die Kulissen. Bei jener von Gelassenheit geprägten Veranstaltung geht es allerdings nicht darum, irgendwelche Geheimnisse zu enthüllen. Viel mehr ist es hier Ausdruck der Bürgernähe und des Anspruchs, sich gemeinsam für ein paar Stunden ohne Zeitdruck der entspannten Geselligkeit hinzugeben. Dafür öffnen wieder Familien ihre privaten Innenhöfe, um den Besucherinnen und Besuchern eine weitere Gelegenheit zum Genießen und Verweilen zu geben.

Manchmal hilft es, im Alltagsstress innezuhalten, zur Ruhe zu kommen und sich der Stille hinzugeben. Nicht dass die Menschen, die sich bei „Dieburg in Blau“ in unendlicher Hektik bewegen. Dazu ist das Fest nicht gedacht. Dennoch kann man auch hier die komplette Ruhe spätestens dann genießen, wenn man die Pforte der Katholischen Kirche St. Peter und Paul durchschreitet. Auch jenes Gebäude mit seinem beeindruckenden Innenraum ist in das Konzept des Veranstaltung eingebunden und wird dementsprechend beleuchtet sein. Das hilft mitunter, ein wenig „runterzukommen“ und in bedächtiger Stille zu verweilen. Gleichzeitig unterstreicht der blaue Effekt“ die Schönheit und Faszination des Kirchengebäudes und dürfte allein deshalb einige Besucherinnen und Besucher anlocken.

Feuriges Vergnügen als Kontrastprogramm Foto: Jens Dörr
Feuriges Vergnügen als Kontrastprogramm Foto: Jens Dörr

Über allem thront das facettenreiche Unterhaltungsprogramm auf den Straßen mit Straßenkünstlern, Live-Acts und Musik unterschiedlicher Gattungen. Diesbezüglich hat der Dieburger Gewerbeverein, angeführt von seiner Vorsitzenden Evelin Allmann, wieder ein spannendes Programm auf die Beine gestellt, das bei Groß und Klein mit Sicherheit für vergnügliche Stunden sorgen wird.

So manch wunderliche Gestalten begegnen da den Besucherinnen und Besuchern in den Straßen. Die imposanten Kostüme der Akteure von Hochformat rufen an und für sich ja schon große Bewunderung hervor und lassen häufig die Hälse der Betrachtenden länger werden. Schließlich stolzieren sie auf Stelzen über das Gelände und zeigen damit einen bewundernswerten Gleichgewichtssinn. Schön anzuschauen ist das allemal.

Situationskomik von Les Crêpes

Ob das, was Les Crêpes kredenzen, wirklich genießbar ist, sei dahingestellt. Zum Lachen ist es auf jeden Fall. Sie schieben nicht nur ihre recht überproportionierten Körper durch Dieburgs Straßen, sondern auch einen mobilen Herd. Der funktioniert nicht immer so, wie die drei Komiker wollen. Das Publikum beziehen sie in ihre Show mit ein und bieten damit viel Situationskomik.

Wieder mit dabei ist die Tanzschule Wehrle. Deren Aktive zeigen vermutlich in prächtigen Rokoko-Kostümen, zusätzlich ausgestattet mit Lichteffekten, eine wunderbare Melange aus visuellen Reizen und hoher Bewegungskunst. Staunende Menschen sind ihnen sicher.

Mag Blau, wie zuvor erwähnt, als kalte Farbe gelten, setzt spätesten Sabrina Wolfram diesem Attribut das entsprechende Kontrastprogramm entgegen. Mit ihrer Feuershow auf dem Marktplatz bietet sie wortwörtlich ein heißes Spektakel.

Musik liegt in der Luft und manchmal braucht es nur eine Gitarre und zwei schöne Stimmen, um akustischen Hochgenuss zu erschaffen. Dem Duo All of us gelingt dies besonders gut. Die beiden Frauen Rebecca Munz und Antje Delgad interpretieren bekannte Songs neu. Das ist schlicht schön und unterstreicht das wohlige Gefühl der Abendstimmung. Die Gelassenheit der abendlichen Atmosphäre spiegelt sich in den raffinierten Tonfolgen des Jazz wider. Das auch namentlich passende Berry Blue Duo mit Christoph Aupperle am Piano und dem Sänger und Percussionisten Berry Blue präsentiert solche Arrangements in der ihm gegebenen Lässigkeit in der Bücherinsel.

Darf es etwas mehr Swing sein? Dann empfiehlt sich, der Magic Sound Big Band zu lauschen. Das vornehmlich aus Blechbläsern bestehende Ensemble präsentiert unter anderem schmissig Schwungvolles und Tanzbares bekannter Big Bands. Unterstützt werden die Instrumentalisten von kraftvollen Singstimmen. Fraglos ein Fest für die Ohren.

„Ein Klavier, ein Klavier. Da steht ein Klavier“. Dieser Spruch dürfte einzelnen Besuchern leicht über die Lippen gehen. Tatsächlich könnte jenes mobile Instrument zu Buskers Deluxe gehören. Das Duo passt mit seiner schwungvollen Darbietung perfekt zum Veranstaltungskonzept von Dieburg in Blau. Denn Buskers nannten sich einst die Straßenmusiker Londons. Die in Dieburg gastierende Band bietet klangvolle Variationen, die einfach Spaß machen. Dazu sollte man den Fechenbach-Park ansteuern.

Sie geben den Takt an: Hinter der Formation drumlet, zu Gast am Fastnachtsbrunnen, verbergen sich passionierte Schlagzeuger, die jenes Rhythmusinstrument unnachahmlich zu beherrschen wissen. Dieses und noch so vieles mehr gibt es bei Dieburg in Blau zu bestaunen.

Und wenn man schon dabei ist, kann man die Zeit auch für den Besuch des Museums Schloss Fechenbach nutzen. Das hat bis 21 Uhr geöffnet. Der Museumsbesuch lässt sich gut mit dem Kunsthandwerkermarkt im Fechenbach-Park, also in unmittelbarer Nähe kombinieren. Für Kinder wird derweil Ballonmodellage und Kinderschminken geboten. Alle Besucherinnen bereiten sich dann auf das Feuerwerk vor, das die Blaue Nacht in Dieburg eindrucksvoll beschließt. (red/lie)

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