Kaderplanung, Urlaubsstimmung und die neuen Gegner

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Es ist angerichtet für den Meister

In der zurückliegenden Saison ein gewohntes Bild: Die Spieler präsentieren sich nach einem erfolgreichen Spiel den Fans und lassen sich von diesen ausgiebig feiern. So sieht wahre Verbundenheit aus. Und auch in der kommenden Saison hofft man auf viele solcher Bilder. Foto: Guido Schiek

Jetzt ist erst einmal Urlaub angesagt. Den haben sich die Männer des SV Darmstadt 98 redlich verdient. Wobei sich die Spieler schon vor Saisonabschluss und nachdem sie den Aufstieg perfekt gemacht hatten, schon einen Kurztrip nach Mallorca gönnen durften. Das war zumindest der erste Lohn für das, was sie in der zurückliegenden Saison geleistet haben. Doch was kommt jetzt?

Funktionierender Kern für den Klassenerhalt

Klar ist: Nach ein paar Wochen der Erholung gilt es, sich auf das Abenteuer 1. Fußball-Bundesliga vorzubereiten. Mit Torsten Lieberknecht hat man da zumindest einen Trainer, der die Bundesliga aus Braunschweiger Zeiten kennt.

Das Wort Kaderplanung schwirrt in der Luft herum. Auch wenn der Trainer und die Verantwortlichen sich diesbezüglich noch nicht so in die Karten schauen lassen. Ein erster Austausch fand schon statt. Man habe einen funktionierenden Kern. Über verschiedene Spieler solle ein Umbruch eingeleitet werden, erklärte Lieberknecht kürzlich in einem Interview. Wie genau sich der Kader zukünftig aufstellt? Man wird es sehen.

Freuen dürfen sich die Fans auf tolle Spiele auf höchstem Niveau. Nicht dass es die in Liga zwei nicht gibt oder gegeben hätte. Aber wenn die Borussia aus Dortmund oder der FC Bayern in den mittlerweile sehr modernen, aber dennoch eher beschaulichen Bölle kommen, dann ist das schon etwas Besonderes. Spätestens dann weht internationales Flair durchs Stadion. Aber auch die anderen Spiele sind nicht zu verachten.

Derbyfieber mit Hochspannungsgarantie

Natürlich sind da die Derbys. Allen voran das Hessenderby gegen die Frankfurter Eintracht. Nach einigen furiosen Jahren und auch internationalen Erfolgen, lief die Rückrunde der vergangenen Saison dann doch nur noch sehr zäh. Ein Ziel des Teams mit dem Adler dürfte Rehabilitation sein. Das Vorhaben findet zumindest unter neuem Trainer statt, nachdem Oliver Glasner die Eintracht verlässt. Dass ausgerechnet jene Frankfurter den Lilien im DFB-Pokal den Einzug ins Viertelfinale vermiesten und das, obwohl die Heinerstädter einen großen Kampf geliefert, verlangt zumindest nach sportlicher Revanche. Ob nun der kurze Weg ins Nachbar-Bundesland Rheinland-Pfalz tatsächlich als Lokalderby bezeichnet werden darf, da scheiden sich die regionalen Geister. Ein Höhepunkt ist es allemal.

Brisanz haben auf jeden Fall die Spiele gegen die Konkurrenten um den Klassenerhalt. Mitaufsteiger Heidenheim, vermutlich auch der VFL Bochum sowie der Hamburger SV oder Stuttgart, je nachdem wer die Relegation zum Aufstieg/Verbleib in Liga eins gewinnt.

„Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“ So schallt es mindestens einmal jährlich, wenn es um das Finale des DFB-Pokals geht, durch die Fußball-Fanszene. Auch in der Liga dürfte den Lilien-Anhängern einmal beim Auswärtsspiel in der Bundeshauptstadt dieser Slogan leicht über die Lippen gehen. Gemeint ist dann allerdings nicht die Herta. Die muss bekanntermaßen den Weg in die Zweite Liga antreten. Gemeint sind dann die Union-Spieler. Der Schweizer Urs Fischer hat den einstigen Underdog im Stadion An der Alten Försterei, zu einer Einheit geformt, die es jetzt sogar in die Champions League schaffte. Der Verein präsentiert sich dabei aber ähnlich bodenständig und wenig abgehoben wie die Darmstädter. Ein Verein mit Vorbildcharakter? Vielleicht. Aber den sehen viele auch in den Darmstädtern. Es könnte zumindest ein Treffen auf Augenhöhe sein.

Kulttrainer mit Vorbildcharakter

Ein Vorbild an Konstanz ist sicher der SC Freiburg. Eingebettet in die schöne natürliche Umgebung des Schwarzwaldes hat jener erfolgreich bewiesen, was es heißt, mit einem Trainer durch dick und dünn zu gehen. Christian Streich ist seit über elf Jahren Cheftrainer bei den Freiburgern (obwohl im Frank Schmidt von Mitaufsteiger FC Heidenheim ihm den Titel als dienstältester Trainer nun streitig macht) und Kultfigur sowieso. Er gehört zu den beliebtesten Trainern in der Liga.

Letztendlich ist jedes Spiel für sich spannend. Und je näher der Bundesligastart rückt, desto größer die Freude auf das nächste Abenteuer - sowohl bei Fans wie auch bei Spielern. (lie/red)

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