Zwei Alpines im Ausnahmezustand 

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Wonne in den Kurven 

Willi und Willi Gröner präsentieren den orangenen Traum und das blaue Wunder vor dem Biergarten den Hotels Drei Hasen in Michelstadt. Foto: Michel Lang

Augenweiden sind sie beide, die zwei Franzosen, welche den beiden Willis gehören. Vater Willi Gröner (61) hat seinen Renault Alpine A 110 SX als sechster Besitzer von einer Dame aus Frankfurt gekauft, die ihn als Alljahresfahrzeug nutzte. Baujahr 1976 ist das blaue Wunder mit Kunststoffkarosserie, das lediglich über einen Zentralrahmen aus Stahl verfügt. Damit bringt das Bürschchen nur 730 Kilogramm auf die Waage, was ihm 220 km/h Spitzengeschwindigkeit beschert. „Die sollte man aber nicht ausfahren, denn bei Windböen hüpft der flotte Feger dann schon mal einen Meter zur Seite. Eine Wonne dagegen ist das Kurvenfahren. Da gibt es nichts Vergleichbares“, schwärmt Willi in den höchsten Tönen. Er hatte Glück, denn nach der Geburtsstunde seines Schätzchens wurden von diesem Modell nur noch 20 Exemplare gebaut. Viel Arbeit im Vorfeld des Genusses? „Aber ja. Ein halbes Jahr haben wir restauriert, zwei Drittel des Rahmens erneuert, Motor und Getriebe zerlegt und wieder zusammengefügt. 

Damals konnte man die Teile noch recht gut bekommen, heute ist das schwieriger“, erzählt der Halter aus Michelstadt, der seinen kleinen Boliden mit den 1,6 Litern Hubraum und netten 130 PS, original sind es zarte 95, liebevoll hegt und pflegt. Schließlich erlebt er bei jeder Ausfahrt damit sein blaues Wunder. Sohn Willi (27) schwärmt vom orangen Alpine A 110 S, den er, in sämtliche Einzelteile zerlegt, von einem älteren Herrn erworben hat. „Das war ein großes Glück, da uns die Fachzeitschrift „Alpine-Post“ recht früh ins Haus geflattert war. Dort hatte der Vorbesitzer diesen orangen Traum annonciert“, erinnert er sich. Zuvor hatten die Willis vier Jahre nach einem solchen Modell gesucht. 1300 Kubik weist der rasante Renner mit Baujahr 1969 auf und hat zwischen 100 und 115 PS. Auch dieses Modell mit modernem Fünfgang-Getriebe wurde ursprünglich als Rennwagen konzipiert. Nach unzähligen Stunden in der Werkstatt zählen die Willis nur noch die Stunden auf der Straße mit ihren tollen Teilen. „Und das sind viel zu wenige, da wir ja auch noch arbeiten müssen“, schmunzeln die beiden. Doch ihren orangen Traum und das blaue Wunder werden sie niemals aus den Augen verlieren. Einige Modelle des Alpine-Centers aus Frankfurt sind auf dem Klassikerfestival zu bewundern. mil
   

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