Bechtheim: Jubiläumsfeier erst 2023

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1000 Jahre St. Lambertus

Der Grundstein für die Bechtheimer Kirche St. Lambertus wurde bereits um 1020 gelegt. Foto: Nadine Herd

Um 1020 wurde in Bechtheim mit dem Bau der romanischen Basilika, die dem heiligen Lambertus geweiht ist, begonnen – die Kirche ist damit ebenso alt wie der Wormser Dom und das Wahrzeichen der kleinen Weinbaugemeinde. Klar, dass man sich im vergangenen Jahr auf eine große Feier gefreut hat. Schließlich kann man eher selten 1000 Jahre Geburtstag feiern. Doch die Corona-Pandemie machte der katholischen Gemeinde einen Strich durch die Rechnung und das geplante Programm mit Ausstellungen, Musik und den Pontifikalämtern von Bischof Jean-Pierre Delville aus Lüttich und dem Mainzer Weihbischof Dr. Peter Kohlgraf musste abgesagt werden. „Schade, dass das alles ausfallen muss“, sagte Pfarrer Heiko Heyer dieser Zeitung damals im Mai 2020. „Aber 1000 Jahre Basilika werden wir auf alle Fälle feiern. Und wenn wir eine 1 dahinter machen müssen.“ Nun wird es wegen der Planungsunsicherheit durch die Pandemie-Lage wohl eher eine „3“. Sprich: Der Pfarrgemeinderat hat sich entschieden, das Wiegenfest der Kirche erst 2023 feierlich zu begehen. Tragisch nimmt man das nicht. Schließlich kann aufgrund fehlender Unterlagen niemand so ganz genau sagen, wann der Baustart nun war – vielleicht ist man mit dem Jubiläumsjahr 2023 also sogar näher dran.

In ihrer 1000-jährigen Geschichte hat die dreischiffige Basilika so manchen Neu-, Umund Wiederaufbau erfahren. Nach 1100 wurde der „monumentale Westturm“, so wird dieser in der Literatur beschrieben, erbaut. Dieser prägt bis heute das Ortsbild. Zwischen 1150 und 1160 wurde die Kirche durch Bischof Heinrich II. von Lüttich nach Schäden – wahrscheinlich durch einen Brand – neu aufgebaut. Ende des 12. Jahrhunderts wurde der Hochchor hinzugefügt und der darunter liegende Pilgergang gebaut. Nach der Brandkatastrophe 1558, die weite Teile des Dorfes verwüstete, wurde die Basilika 1570 erneut wiederhergestellt. Von 1700 bis 1910 diente die Kirche als Simultankirche für katholische und evangelische Gläubige. Um 1771 wurde das Gebäude dem barocken Zeitgeschmack angepasst und 1927 die Sakristei angebaut. Grundlegende Renovierungen fanden von 1972 bis 1979 sowie von 2015 bis 2018 statt, so dass die Basilika sich heute in all ihrer Schönheit präsentiert. nad

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