Kulinarisch genussvoll durch die tollen Tage am Fastnachtdienstag

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Odenwald-Gasthaus Dornröschen Annelsbach: Fastnachtszeit ist Kreppelzeit

Legendär ist das vielfältige Kreppelbuffet im Odenwald-Gasthaus Dornröschen" in Annelsbach am Fastnachtdienstag. Foto: Martina Emmerich

ODENWALD. Für den Ursprung der verschiedenen Namen der Narrenzeit gibt es je nach Region und Begriff verschiedene Erklärungen. So soll beispielsweise „Fastnacht" aus dem Althochdeutschen kommen (fasta = Fastenzeit, naht = Nacht, Vorabend) und ursprünglich nur den Tag vor Beginn der Fastenzeit bezeichnen. „Karneval" wird hingegen durch die mit der Fastenzeit bevorstehende Fleischwegnahme" (lateinisch: carne vale = „Fleisch lebe wohl") erklärt und der Fasching soll von „Vaschanc" kommen, was den Ausschank des Fastentrunks bezeichnete. Allen Begriffen gemeinsam ist, dass traditionell die Faschings-, Karnevals- und Fastnachtszeit überall eine Zeit des Feierns, der Ausgelassenheit und der überschäumenden Lebensfreude darstellt. Traditionell wird dann alles gemacht, was während der Fastenzeit als verboten galt - auch kulinarisch.

Seit Jahrhunderten wird Fasching als großes Fest vor dem Beginn der 40-tägigen Fastenzeit gefeiert, die bis Ostersamstag geht. Für diese genussvollen Tagen - Fleisch, Fett und Eier essen sowie Alkohol trinken - gibt es historisch einen eher pragmatischen Grund. Dieser Brauch kommt aus dem Mittelalter, wo die Fastenzeit viel strenger eingehalten wurde als heute. Wie manche Quellen berichten, mussten - bevor es Kühlschränke gab - Vorräte wie Fleisch, Butter und Eier vor der Fastenzeit aufgebraucht werden. Traditionell werden Schmalzgebäck und süße Kreppel gegessen. Diese süßen Faschingsspezialitäten gehören in unsere Region zur fünften Jahreszeit einfach mit dazu. So verschieden die Bezeichnungen - Krapfen, Berliner, Pfannkuchen oder Kreppel-, so viele unterschiedliche Sorten gibt es auch davon. Egal, ob klassisch mit Erdbeer- oder Himbeermarmelade gefüllt oder Nuss-Nougat-Creme bis hin zu exotischen Kreationen, Kreppel-Fans kommen in der Faschingszeit auf ihre Kosten.

Am Aschermittwoch gibt es vielerorts eingelegte Heringe bzw. Matjes mit Pellkartoffeln. Foto: Martina Emmerich
Am Aschermittwoch gibt es vielerorts eingelegte Heringe bzw. Matjes mit Pellkartoffeln. Foto: Martina Emmerich

Dabei kann die beliebte Gebäckart auf eine lange Tradition zurückblicken. Die Zubereitung von Krapfen und Schmalzgebäck zum Karneval ist eine jahrhundertealte Sitte. Die fetthaltigen Kreppel gab es in der frühen Neuzeit nur an den tollen Tagen. Klöster und Stadtverwaltungen verteilten diese an die Bevölkerung, damit sich die Bürger so richtig satt essen konnten. Ein Brauch, der bis ins Mittelalter zurückgeht: Am sogenannten „fetten" oder „schmutzigen" Donnerstag (Weiberfastnacht) wurde das letzte Mal vor Beginn der Fastenzeit geschlachtet. Damit das gewonnene Fett nicht verdarb, kochte man besonders fetthaltige Mahlzeiten oder nutzte das Fett für die Zubereitung von Gebäck. Ein Brauch, der geblieben ist. Heute sind der (Zubereitungs-) Fantasie keine Grenzen gesetzt, denn das frittierte Gebäck aus Hefeteig wird nicht nur mit unterschiedlichen Füllungen sondern auch Garnierungen angeboten.

Die klassischen Faschingsspeisen enthalten zudem oft Hülsenfrüchte, besonders Erbsen und Bohnen. Diese gelten von alters her als Zeichen der Fruchtbarkeit. Denn in der anschließenden Fastenzeit galt die absolute Enthaltsamkeit. Deftige Speisen wie Eisbein oder Frikadellen sorgen überdies für eine gute Grundlage des flüssigen, alkoholischen Genusses.

Damit die Rückkehr in die Normalität nicht zu plötzlich kommt, wird vielerorts von den Fastnachtsvereinen am Aschermittwoch die Fastnachtsbeerdigung auf fröhliche Weise zelebriert oder zum ebenfalls klassischen Heringsessen eingeladen. Auch viele Gastwirte in der Region halten an diesem alten Brauch fest und bieten klassische Heringsgerichte an diesem Tag an, um die fünfte Jahreszeit auch kulinarisch zünftig zu beenden. (memm)/Grafik: Primalux-stock.adobe.com


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