Für Trauernde sind Feiertage seit jeher eine Herausforderung. Wer den Verlust eines geliebten Menschen verarbeitet, der fühlt sich im üblichen Rummel und angesichts der allgemeinen Vorfreude oft fehl am Platz. Insbesondere das erste Fest ohne einen nahen, vielleicht ohne den nächsten Menschen, ist für viele Trauernde eine emotionale Belastung. Die Pandemie mit ihren teilweise starken Einschränkungen der letzten Monate tut dazu ihr Übriges.
„Die Frage, ob sich ein Verlust ohne diese Ausnahmesituation anders angefühlt hätte, wird viele Trauernde noch lange beschäftigen“, sagt Stephan Neuser, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Bestatter. „Insbesondere während Feiertagen sollten Familie und Freunde sich die Zeit nehmen, Trauernden in ihrem Schmerz beizustehen. Das kann natürlich ganz unterschiedlich aussehen. Wichtig ist, offen darüber zu sprechen, was dem Einzelnen guttut, und Räume zu schaffen, in denen die Trauer auch als tröstend und heilsam empfunden werden kann.“ Gerade jetzt während der Zeit der Totengedenktage im Herbst fühlen wir, dass Sterben und Abschiednehmen zum Leben dazugehören. akz-o