Auch Pfungstadt will 2G-Kontrollen durch Bändchen erleichtern / Nutzbar in rund 20 Geschäften / ISP lobt Kooperation mit Stadt

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Shopping mit Bändchen

3000 Bändchen liegen schon bereit und sollen in den nächsten Tagen zum Einsatz kommen.Foto: Sven Bogorinski

Ende dieser, spätestens Anfang nächster Woche will Pfungstadt ebenfalls das Shoppen mit Bändchen einführen. Auf Initiative der Interessengemeinschaft der Selbständigen (ISP) soll den Kunden und Geschäftsleuten auf diese Weise die 2G-CoronaKontrolle erleichtert werden. Wie der ISP-Vorsitzende Sven Bogorinski erklärt, ist das Projekt abgestimmt mit der Stadt, die sich hier sehr kooperativ gezeigt und die Finanzierung der Bändchen übernommen hat. Auch die Stadtpolizei ist mit im Boot.Ausgabe in Geschäften3000 Bändchen sind geordert und warten bereits auf ihren Einsatz. Die Ausgabestellen sollen direkt in den Geschäften sein – in welchen genau, das wird derzeit eruiert. Wann es in den nächsten Tagen losgehen kann, hängt im Wesentlichen davon ab, wie schnell die Ausgabe an den einzelnen Stellen nun organisiert werden kann. „Eine separate Ausgabestelle für die Bändchen wäre jedenfalls zu aufwendig gewesen“, sagt Bogorinski.

In rund 20 Geschäften, die meisten davon direkt in der Innenstadt, lohnt es sich für Kundinnen und Kunden, ein Bändchen zu tragen. Sie können sich dadurch das umständliche Impfbuchkramen und App-Scrollen sparen. Wer einen Streifen am Handgelenk trägt, verschafft sich so zügig Zugang zu teilnehmenden Geschäften. „Wir sind gespannt, wie es angenommen wird“, sagt Sven Bogorinski. „Das Projekt soll natürlich gerade auch den Geschäften helfen, die durch die 2G-Regelung etwas an Kundenzulauf verloren haben.“ Weil nur „2G“ und nicht „2G+“, also keine Tests, kontrolliert wird, können die Bändchen auch mehrere Tage genutzt werden. „Wir stellen sicher, dass die Bändchen kaputtgehen, wenn man sie auszieht“, sagt Bogorinski. Auf diese Weise soll verhindert werden, dass die Bändchen einfach weitergegeben werden.

„Branchenmix weiter gut“

Insgesamt habe sich der Branchenmix in Pfungstadt durch Corona in den letzten beiden Jahren zum Glück nicht verschlechtert, sagt Sven Bogorinski. Zwar habe vor allem die Bekleidungsbranche unter den Auflagen und den Lockdowns gelitten. „Es gibt aber im Großen und Ganzen nicht mehr Leerstände in Pfungstadt als vor Corona“. Der ISP-Vorsitzende hofft, dass die Geschäftswelt in Pfungstadt auch weiter ohne Schlimmeres durch die Krise kommt. „Unser größter Wunsch ist natürlich, dass das nächste Jahr ohne Corona-Einschränkungen abläuft“. Die Wahrscheinlichkeit, dass es so kommt, hält der ISP-Chef aber für unwahrscheinlich. Insgesamt sei die Geschäftswelt in Pfungstadt trotz allem vor dem Schlimmsten bewahrt geblieben, sagt er mit Blick auf die ISP. Zwar gebe es einen leichten Rückgang an Mitgliedern. Doch seien die zugrunde liegenden Geschäftsaufgaben nicht in erster Linie auf Corona zurückzuführen, sondern hätten ihre Ursache darin, dass die Inhaber aus Altersgründen aufgehört haben und es keine Nachfolge gab.

Blick auf weitere Aktionen

Schwierig für die ISP sei in der Coronazeit, dass kaum Planungen möglich sind – und wenn Pläne ausgearbeitet werden, müssten diese oft kurzfristig doch wieder umgeworfen oder angepasst werden. Bogorinski vermutet, dass dies auch in den nächsten Monaten erst mal so weiter geht. So hat die ISP für den 10. April (Palmsonntag), wie in Pfungstadt üblich, einen verkaufsoffenen Sonntag fristgerecht vier Monate vorher angemeldet. „Ob diese Aktion stattfinden darf oder von unserer Seite tatsächlich umgesetzt wird, müssen wir kurzfristig entscheiden, vielleicht zwei, drei Wochen vorher“, sagt Bogorinski. Generell sei es nicht einfach, Alternativen zu finden. Die von der ISP organisierte Homepage, durch die Mitglieder ihren Verkauf online ankurbeln können, laufe nur richtig bei zwei oder drei Einzelhändlern, berichtet Bogorinski. Nötig sei hier eine längere Anlaufzeit und für manche rechne sich der Aufwand einfach nicht. Generell habe Corona die Aktivitäten der ISP in den letzten beiden Jahren eingeschränkt. „Große Aktionen waren nicht möglich“, sagt Bogorinski, „es sollten ja keine großen Massen auf die Straßen gelockt werden“. Daher habe sich die Unterstützung der ISP auf Aktionen wie die Teilnahme an „Heimat Shoppen“ der IHK beschränkt oder darauf, vor Weihnachten die Öffnungszeiten zu verlängern.

Und so heißt die größte Tugend, die derzeit von der ISP, der Geschäftswelt und Kunden gefordert ist, Geduld: „Wir müssen abwarten, beobachten, genau hinschauen und dann immer wieder, auch kurzfristig, die Maßnahmen anpassen und nutzen, die möglich sind“, fasst Bogorinski zusammen. kow

Neues Leben für alte Geräte

Am Samstag, 29. Januar, öffnet das „Repair-Café“ im Bürgerheim Eschollbrücken von 15 bis 18 Uhr seine Türen. Bei diesem Termin ist es wieder möglich, defekte Alltagsgegenstände in angenehmer Atmosphäre gemeinschaftlich reparieren zu lassen. „Gemeinsam reparieren“ heißt dabei nicht „kostenloser Reparatur-Service“, sondern gemeinschaftlich organisierte Hilfe zur Selbsthilfe. Das Angebot richtet sich daher gerade auch an Kinder und Jugendliche.

Getragen wird die Veranstaltung von ehrenamtlich Engagierten. Spenden sind willkommen. Es gelten die aktuellen Hygieneregelungen. red

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