Der Fachartikel zum Schwarzen Rindenbrand sowie weitere relevante Themen sind zu finden unter: https://odenwaelder-apfel.de/fachwarte/fachinformationen/schwarzer-rindenbrand/ Kerstin Haugrund/Anja Herrmann
Seit knapp 20 Jahren bereitet der neuartige „Schwarze Rindenbrand“ immer wieder Probleme
Ein Pilz gefährdet Apfel- und Birnbäume
Der Schwarze Rindenbrand ist eine Pilzerkrankung an Apfel- und Birnbäumen mit dem Schaderreger Diplodia. Dieser hoch ansteckende Schadpilz verbreitet sich bei warmen Temperaturen (über 10°C, Optimum zwischen 25-30°C). Er lebt sowohl auf abgestorbenem Material als auch symptomlos in den Pflanzen. Vitale Bäume bilden Abwehrzonen aus.Die Rindeninfektion beginnt mit einer dunkelbraunen bis schwarzen Verfärbung, unter der die Rinde leicht einsinkt. Es bilden sich flach verlaufende, leicht eingesunkene und zum gesunden Gewebe hin abgegrenzte Rindennekrosen, das heißt abgestorbene Gewebeteile des äußeren Rindenkambiums. Seit 2003 ist dieses neuartige Schadbild, welches durch Stressereignisse wie Trockenheit, hohe Temperaturen, Nährstoffmangel oder starken Mistelbefall ausgelöst wird, an jungen Apfelbäumen zu finden.Abzugrenzen ist der Diplodia-Befall von ungefährlichen Schwärzepilzen, die an einer vollständigen Überwallung der Schnittstelle erkannt werden können. Vorbeugende Maßnahmen sind essentiell um den Baumbestand gesund zu erhalten. Im Zuge des Klimawandels kommt der Standortwahl bei Neuanpflanzung – keine südexponierte, trockene und grundwasserferne Lage – nun maßgebliche Bedeutung zu. Eine sachgemäße Baumpflege sowie eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung gelten als die entscheidenden vorbeugenden Maßnahmen. Dazu zählen ganzjährig weißer Stammanstrich bis weit in die Leitäste zum Schutz vor zu intensiver Sonneneinstrahlung, tiefgründiges Wässern in Trockenperioden, offene Baumscheiben, Bodenverbesserungsmaßnahmen, regelmäßige kaliumbetonte Düngung sowie das Arbeiten mit gereinigtem und desinfiziertem Werkzeug.