Im Schnitt acht Jahre: Pflege ist ein Marathon
Denn am Anfang hat man meist noch viel Kraft und Tatendrang. Doch Pflege ist ein Marathon – acht Jahre dauere sie im Durchschnitt, wie die Expertin sagt. Diesen Realitätscheck sollte pflegende Angehörige darum auch regelmäßig machen, betont die Alterspädagogin.
Das Problem: Sowohl Pflegebedürftige als auch Pflegende verschließen sich Hilfsangeboten oft. Doch gerade Angehörige müssten lernen, sich entbehrlich zu machen und loszulassen, heißt es.
Anzeichen von Überforderung erkennen
Ausgleich ist ebenso wichtig: Freunde treffen, Hobbys pflegen etwa. Bubolz-Lutz rät auch zu Selbsthilfegruppen, wo man sich mit anderen Pflegenden über die täglichen Probleme austauschen kann – und unter Umständen auf mehr Verständnis trifft als im Freundeskreis.
Wenn einen die Pflege überfordert, macht sich das bemerkbar. Die Anzeichen muss man aber wahrnehmen: Schlafmangel, Reizbarkeit, Wut und dauerhafte Anspannung zählen etwa dazu. Spätestens, wenn man dem Pflegebedürftigen gegenüber aggressiv wird, sollte man die Notbremse ziehen – für sich und seinen Angehörigen. mag
Zum Schutz von Betroffenen und Angehörigen sollte die Pflegesituation immer wieder neu beurteilt werden
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Achtung, Erschöpfungsfalle

Für viele ist die Pflege eines Angehörigen Herzensangelegenheit und Selbstverpflichtung zugleich. Und mancher überschätzt dabei seine Kräfte – es droht eine Erschöpfungsfalle. Um das zu vermeiden, sollten Pflegende einen Schritt zurücktreten und die Situation in Ruhe beurteilen, wenn sich alles eingespielt hat, rät die Alterspädagogin Prof. Elisabeth Bubolz-Lutz in der Zeitschrift „Pflege und Familie“ (Ausgabe 2/2020). Zentral ist dabei die Frage: Ist das Konstrukt langfristig tragfähig oder braucht man Hilfe – von einem ambulanten Pflegedienst zum Beispiel?
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